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Emotionales Essen (Teil 2) – Strategien für den Alltag

Essen aus Emotionen heraus kann für Betroffene eine enorme Belastung sein. Die gute Nachricht: Es gibt Strategien, die zu einem normalen Essverhalten verhelfen können.


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Tabea Dorendorf

Master of Science (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) shashkina / clipdealer.com

Essanfällen vorbeugen

Wenn man merkt, dass man viel isst, um ein seelisches Bedürfnis zu stillen, ist es empfehlenswert, erst einmal eine Pause einzulegen. Ein kurzer Spaziergang kann helfen, aus dem anfallartigen Zustand herauszukommen.

Frust- und Stressesser können schrittweise erlernen, sich mit anderen Dingen als Essen zu belohnen. Ein langes Bad, ein Kinofilm nach dem stressigen Arbeitstag, duftende Blumen kaufen, ein Kleidungsstück nähen, Gedichte lesen – die Zahl der Möglichkeiten ist endlos. Wichtig ist aber, sich frühzeitig zu überlegen, wie man sich im Falle des aufkommenden Frustessens belohnen will. Dann ist man bestens gewappnet, wenn das Verlangen stark wird und man sich ausgeliefert fühlt.

 

Essen mit Genuss

Emotionale Esser haben oft wenig Freude am Essen. Sie plagt ein schlechtes Gewissen, weshalb Lebensmittel hastig verschlungen werden. Um unkontrolliertes Essen zu vermeiden, ist es deshalb von Bedeutung, die Art und Weise der Mahlzeiteneinnahme neu auszurichten. Schmücken Sie Ihren Tisch schön, selbst dann, wenn Sie alleine essen. Genießen Sie die Mahlzeit mit allen Sinnen. Gewöhnen Sie sich an, immer langsam zu kauen und sich bewusst zu machen, dass Sie essen! Essen Sie außerdem stets im Sitzen. Setzen Sie sich selbst dann hin, wenn Sie beim Backen nur etwas naschen möchten.

 

In (guter) Gesellschaft

Auch Essen in Gesellschaft kann eine Trigger-Funktion bei emotionalen Essern haben. Sozialer Stress, Figur-Vergleiche mit Anderen oder auch einfach die Ablenkung können zum Überessen führen. Versuchen Sie daher, auch in Anwesenheit von anderen Gästen bewusst zu essen und zu genießen. Wählen Sie genau das aus, was Ihnen schmeckt, aber essen Sie langsam und nur so viel, bis Sie satt sind. Haben Sie noch etwas übrig, lassen Sie es sich einpacken. Holen Sie sich Nachschub bei Buffets, wenn Sie noch Hunger haben; doch machen Sie es sich zur Regel, maximal drei Speisen gleichzeitig auf dem Teller zu haben.

 

Zum Schluss

Das emotionale Essen wird nicht von heute auf morgen verschwinden. Um nicht entmutigt zu werden, sollte man auf kleine Fortschritte schauen. Werden die Essanfälle und die gegessenen Mengen weniger? Seien Sie stolz auf jede Verbesserung.




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