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Mehlspeisen aus Österreich (Teil 1): Kaiserlich

In Deutschland ist eine Mehlspeise eher eine breiige Angelegenheit. Dagegen steht bei unserem südlichen Nachbarn der Begriff für die vielen Varianten von süßen Schmarren, Strudeln, Nocken und Knödeln.


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Ursula Heid

Diplom-Ingenieurin (Haushalts- und Ernährungs­technik)
28. Dezember 2021
Bild: (c) A.L / clipdealer.com

Geschichte

Entstanden sind die Mehlspeisen aufgrund der Fastenregeln, die es Christen an 150 Tagen verbot, Fleisch zu essen. Das entscheidende Merkmal war zu Beginn "fleischlos", daher gab es süße und herzhafte Varianten. Im 19. Jahrhundert hat sich der Begriff Mehlspeise für Desserts durchgesetzt und wird heute für eine Reihe von süßen (Haupt)Speisen verwendet. Dazu gehören Schmarren, Strudel, Nocken und Knödel. Kurioserweise muss eine österreichische Mehlspeise nicht zwingend Mehl enthalten. Gemeinsam ist allen, dass sie nicht zur leichten Küche gehören.

 

Kaiserschmarrn

Über den Kaiserschmarrn gibt es viele Entstehungsgeschichten. Eine davon besagt, dass der Kaiser Franz-Josef bei der Jagd von schlechtem Wetter überrascht wurde und bei einer Bauernfamilie einkehren musste. Die Bäuerin hatte nur Eier, Milch, Mehl und Früchte im Haus und improvisierte. Der Kaiser war begeistert, die Bäuerin meinte verlegen "Das ist doch nur ein Schmarrn", worauf Franz-Josef antwortete: "Aber ein richtiger Kaiserschmarrn!"

Im Prinzip handelt es sich beim Kaiserschmarrn um einen in kleine Stücke zerteilten, dicken Pfannkuchen, der mit Puderzucker und Rosinen verfeinert und mit einem Obstkompott serviert wird. Für einen schön luftigen Schmarrn wird das Eiweiß steif geschlagen und anschließend untergehoben.

 

Palatschinken

Die Bezeichnung Palatschinken leitet sich vom tschechischen Wort "Palacinka" für Pfannkuchen ab. Das Besondere an dieser Köstlichkeit ist nicht der Teig, sondern die Füllung. Der klassische Rahmpalatschinken wird mit einer Mischung aus Sahne, Butter, Ei, Rosinen, saurer Sahne und Semmelbröseln gefüllt und mit Sahne und Eigelb überbacken. Für die weihnachtliche Variante kann man Orangenscheiben und Zimt dazugeben. Besonders lecker schmeckt der Palatschinken mit Schokoladensauce.




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