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Nudeln der Welt (Teil 2)

Italien gilt als "Mutterland der Pasta". Dort soll es schon eigene Pasta-Kreationen gegeben haben, bevor Kolumbus Nudelspezialitäten aus fernen Ländern mit nach Europa brachte. Wie entwickelte sich die Nudel-Liebe in anderen europäischen Staaten?


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Anneke Schülein

Master of Science (Haushalts­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) CGissemann / clipdealer.com

Russlands Teigwaren

Auch die russische Küche ist von den Einflüssen zahlreicher Nachbarländer und der landeseigenen Geschichte geprägt. Hier gibt es ebenfalls kleine, jeweils unterschiedlich geformte Teigtaschen: Weit bekannt sind die ursprünglich sibirischen Pelmeni, sie sind größer als Tortellini und mit Hackfleisch gefüllt. Vareniki werden mit gestampften Kartoffeln oder gekräutertem Frischkäse gefüllt. Im Gegensatz zu Vareniki und Pelmeni werden Manti (mit zerkleinertem, gut gewürztem Fleisch gefüllt) nicht gekocht sondern in einem speziellen Topf gedämpft.

Ganz eigene Nudelkreationen wurden in der Küche der Russlanddeutschen konserviert oder weiterentwickelt: Hier gibt es große Strudel aus Nudelteig, die mit Hackfleisch, Zwiebeln und sehr kleinen Kartoffelwürfeln gefüllt in Dampf gegart werden. Oder aufgerollte Nudelplatten, die auf Kartoffeln, Rippchen und Sauerkraut gegart werden.

 

Deutsche Spezialitäten

Erst vor 400 Jahren wurden im heute Schwäbischen mit Spätzle und Maultaschen typisch deutsche Nudelspezialitäten entwickelt. Spätzleteig ist so dünn, dass er direkt in kochendes Wasser geschabt oder gepresst werden muss. Über die Entstehung der Maultaschen gibt es zahlreiche Legenden. Eine besagt, dass Mönche im Maulbronner Kloster während der Fastenzeit einmal ein Stück Fleisch geschenkt bekamen. Da Fleisch aber während des Fastens tabu war, zerhackten sie es ganz fein, mischten es großzügig mit Kräutern und zerriebenem Brot und packten es in Nudelteig ein. Daher der pikante Kosename von Maultaschen: "Herrgottsbscheißerle".




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