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Kümmel – Arzneipflanze des Jahres 2016

Bereits in der Jungsteinzeit gab es Kümmel. In der Schweiz wurden Spuren davon in einer Siedlung aus der Zeit um 3000 v. Chr. gefunden. Auch in den Grabkammern der Pharaonen gehörte er zu den Beigaben. Damit ist Kümmel das wohl älteste bekannte Gewürz.


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Ursula Heid

Diplom-Ingenieurin (Haushalts- und Ernährungs­technik)
28. Dezember 2021
Bild: (c) myroom / clipdealer.com

Botanik

Kümmel gehört zu den Doldengewächsen und kommt in Europa, Asien und im Norden Afrikas vor. Die Kümmelpflanze wird bis zu einem Meter hoch und hat gefiederte Blätter. Zwischen Mai und Juli blüht er rosa, dann bilden sich die Früchte, die aus mehreren Rippen bestehen und braun gefärbt sind.

 

In der Küche

Die wenigsten schätzen es, beim Essen auf ein Kümmelkorn zu beißen und auf einen Schlag das volle Kümmelaroma zu erleben. Wer derartige Erfahrungen vermeiden möchte, verwendet am besten gemahlenen Kümmel. Eine weitere Möglichkeit sieht vor, den Kümmel in einem Tee-Ei oder Teebeutel in das Gericht zu hängen und mitzukochen.

 

Inhaltsstoffe

Kümmel ist aufgrund seiner Inhaltsstoffe auch ein Heilmittel. So enthält Kümmel etwa 30 Prozent Ballaststoffe und sorgt in Kombination mit anderen ballaststoffreichen Nahrungsmitteln für eine gute Verdauung. Darüber hinaus enthalten Kümmelsamen einen hohen Anteil an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die essentiell für den menschlichen Körper sind. Weniger bekannt ist, dass Kümmel zu einem Fünftel aus Proteinen besteht.

 

Einsatzbereiche

Durch die enthaltenen Flavonoide und ätherischen Öle hat Kümmel eine starke antioxidative Wirkung und bindet sogenannte freie Radikale. Damit wirkt Kümmelöl auch entzündungshemmend.

Eine Wirkung ist allgemein bekannt: Kümmel ist das Mittel der Wahl bei Blähungen. Ob vorbeugend in Kraut und anderen schwer bekömmlichen Speisen oder als Tee – Kümmel ist das wirkungsvollste pflanzliche Mittel für Verdauungsbeschwerden oder Menstruationsschmerzen. Bereits im Mittelalter war diese Wirkung den Feinschmeckern geläufig. Bei großen Festschmausen wurde "Kümmel in Zucker" gereicht, um das Völlegefühl zu lindern.

Auch äußerlich angewendet entfaltet Kümmel eine lindernde Wirkung. Ein altes Hausmittel bei Zahn- oder Kopfschmerzen ist ein Kümmelsäckchen, das an die schmerzende Stelle gelegt wird. Bauchmassagen mit Kümmelöl lindern Krämpfe. Aber Vorsicht: Reines Kümmelöl kann allergische Reaktionen hervorrufen, es wird immer mit einem milderen Öl gemischt.




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