Auf den Philippinen und in Indonesien wird Zucker nach jahrhundertealter Tradition hergestellt. Für Kokosblütenzucker werden zunächst die Blütenstände an der Palmenkrone zusammengebunden und angeritzt. Aus den Schnittstellen tritt eine süßliche Flüssigkeit aus – der Blütensaft. Aus einer Palme kann täglich etwa ein Liter geerntet werden. Dieser klare Nektar enthält ungefähr 15 Prozent Zucker. Er wird nun langsam auf offenem Feuer eingekocht, bis er karamellisiert und die typische zuckrige Körnung entsteht.
Die Gewinnung von Kokosblütenzucker gilt als nachhaltig. Die ökologisch bewirtschafteten Kokosplantagen sind in der Regel keine Monokulturen, und Kokospalmen brauchen recht wenig Wasser. Dazu können neben den Blüten auch die Kokosfasern und Blätter sowie natürlich die Früchte verwendet werden.
Der Zucker hat einen leicht karamelligen Geschmack. Er lässt sich wie normaler Haushaltszucker verwenden. Dafür ist er jedoch mit 20 bis 30 Euro pro Kilo ziemlich teuer. Richtig zur Geltung kommt sein runder feiner Geschmack, wenn er sparsam und ergänzend verwendet wird. Auf Milchkaffee, in der Vinaigrette oder auf Waffeln gestreut macht sich eine Prise Kokosblütenzucker wunderbar.
Der nicht raffinierte Zucker enthält im Vergleich zu weißem Zucker relativ viele Mineralstoffe und auch einige Vitamine. Da der Bedarf an diesen Inhaltsstoffen idealerweise über Getreide, Obst und Gemüse gedeckt werden sollte, fallen diese Werte nicht ins Gewicht. Zudem hat Kokosblütenzucker (laut Hersteller) einen vergleichsweise niedrigen glykämischen Index. Das bedeutet, er pusht den Blutzuckerspiegel nicht so hoch. Geschmacklich lohnt es sich auf jeden Fall, diese Rarität unter den Zuckern einmal zu kosten.