Koschere Küche

Für Menschen jüdischen Glaubens ist das koschere Essen ein wichtiger Teil ihrer Religion und Identität. Das beinhaltet nicht nur den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel; auch die korrekte Speisenzubereitung erfordert besondere Sorgfalt.


Ursula Heid, Diplom-Ingenieurin (Haushalts- und Ernährungs­technik)
www.bewusst-essen.net, 28. Dezember 2021


Kaschrut-Gesetze

In diesen Gesetzen, ihren Auslegungen und Erklärungen ist festgelegt, welche Speisen für Juden erlaubt – koscher – sind. Was ist koscher? – Nachmanides, ein jüdischer Weiser des 12. Jahrhunderts, lieferte eine relativ einfache Erklärung: "Koschere Tiere sind keine Raubtiere." So könne verhindert werden, dass sich die negativen Eigenschaften des Räuberns und Plünderns auf den Menschen übertragen.

Diese Aussage kann als grobe Richtlinie verstanden werden. Im Einzelnen bedeutet dies, dass

 

Getrennter Genuss

Ein wichtiges Element der koscheren Ernährung ist die Unterteilung der Lebensmittel in "basari" (fleischig), "chalawi" (milchig) und "parve" (neutral). Fleischige und milchige Lebensmittel dürfen nicht gleichzeitig gegessen werden. Beides kann jedoch mit den neutralen Lebensmitteln kombiniert werden.

Bei der Zubereitung muss gewährleistet sein, dass eine Berührung mit nicht-koscheren Lebensmitteln ausgeschlossen ist. Das bedeutet getrenntes Kochgeschirr, Besteck und Schneidebretter für die koscheren Lebensmittel. Bei sehr strenger Auslegung der Regeln ist auch eine Trennung der fleischigen und milchigen Zubereitung notwendig.

 

Zertifikate

Da die Einhaltung der Kaschrut-Gesetze nicht immer einfach zu erkennen ist, gibt es entsprechende Zertifikate. Geschulte Rabbiner oder Kaschrut-Organisationen prüfen Lebensmittel und Küchenabläufe. In den USA und Israel sind koschere Lebensmittel mit einem Siegel versehen. In Deutschland gibt es eine Positivliste der Lebensmittel, die wirklich koscher sind.