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Ostern in Osteuropa

Unterschiede zwischen dem gregorianischen und dem julianischen Kirchenkalender erklären die unterschiedlichen Osterfestlichkeiten. Neben dem Datum betrifft dies auch viele Bräuche.


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Hanna Ritter

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) colorvsbw / clipdealer.com

Ungarn und Polen

In Ungarn und Polen wird Ostern zur gleichen Zeit wie im Rest Europas gefeiert. Auch hier beendet das Osterfest die Fastenzeit. In Ungarn genießt man als Spezialität gerne Schweinshaxe mit Meerrettich und gekochten Eiern.

Beide Länder kennen an Ostermontag den Brauch des Wassergießens (Smigus-dyngus). Dabei werden vorzugsweise Frauen und Mädchen von Männern mit Wasser besprengt. Das Wasser ist Symbol für das Leben, den Neubeginn und für die Reinigung. Dieses Ritual soll auf die Zeit zurückgehen, in der das Christentum nach Polen kam, und der damalige Herrscher an einem Ostermontag katholisch getauft wurde.

 

Russland und Bulgarien

In Russland und Bulgarien wird das Osterfest orthodox begangen. Der Termin liegt zeitlich gesehen hinter dem hiesigen. Grund dafür ist die Verwendung eines anderen Kalenders – des julianischen Kalenders. Im westlichen Europa hingegen kommt der gregorianische Kalender zum Einsatz. Das Osterfest ist im orthodoxen Glauben das höchste und wichtigste des Kirchenjahres. Die Feierlichkeiten fallen noch schöner und üppiger aus als zu Weihnachten.

Am Ostersamstag versammeln sich die Gläubigen festlich gekleidet in noch verdunkelten Kirchen zum Gottesdienst. Dieser Tag ist auch der Tag des strengsten Fastens, es darf nämlich gar nichts gegessen werden. Das erfordert Disziplin, denn an diesem Tag werden traditionell die Eier gefärbt und der Osterkuchen gebacken – sogar das Abschmecken des Teiges ist nicht erlaubt. Im Vorfeld wurden in der Karwoche bereits ein Großputz veranstaltet und Osterbrote gebacken.

Am Ostersonntag endet die Fastenzeit und es gibt schon zum Frühstück Osterbrot und all die Leckereien, die in der Fastenzeit nicht erlaubt waren. Einem alten Brauch nach soll man sein Festessen mit anderen teilen. Daher rührt die Gepflogenheit, andere zu besuchen und Eier sowie Brot mitzubringen. Die Eier werden übrigens traditionell rot gefärbt.

In Russland werden geweihten Eiern magische Fähigkeiten zugeschrieben. So ist es nicht verwunderlich, dass Ostereier als Glücksbringer das ganze Jahr über aufbewahrt werden.




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