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Von Printen, Pfeffernüssen & Lebkuchen-Metropolen

Ob Printen, Pfeffernüsse oder Honigkuchen – Lebkuchen gehören hierzulande zu Weihnachten wie Christbaum oder Festmenü. Der Titel ´bekannteste Lebkuchenstadt´ gebührt Nürnberg; doch es gibt noch weitere Lebkuchen-Metropolen, die mit den beliebten, süßen Spezialitäten aufwarten.


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) 3quarks / clipdealer.com

Pfefferkuchen aus Pulsnitz

Pulsnitz liegt in der sächsischen Oberlausitz und ist als Pfefferkuchenstadt überregional bekannt. Bereits seit 1558 backt man dort Pfefferkuchen. Später durften sich die Pulsnitzer sogar königliche Hoflieferanten in Sachsen nennen.

Noch heute gibt es acht Pfefferküchlereien in der Stadt. Typisch für die Pulsnitzer Pfefferkuchen sind die neun Gewürze – Zimt, Kardamom, Koriander, Anis, Piment, Muskat, Muskatblüte, Ingwer und Nelken. Jeder Pfefferküchler schwört natürlich auf sein eigenes Rezeptgeheimnis.

 

Printen aus Aachen

Die süßen Printen gelten als ´Aachener Nationalgebäck´ – kein Wunder, sie schmecken nicht nur zur Weihnachtszeit und sind per EU-Recht sogar vor Nachahmern geschützt. Außer Zuckerrübensirup besteht der klassische Printenteig aus dunklem Weizenmehl, Farin- bzw. Kandiszucker und Gewürzen. In seiner Urform gibt es ihn als Kräuterprinte, aber auch Varianten mit Schokoladen- oder Zuckerglasur und mit Nüssen oder Marzipan erfreuen die Genießer.

Die Wurzeln des Traditionsgebäcks liegen im belgischen Dinant, wo Vorläufer der Printen bereits um das Jahr 1000 gebacken wurden. Zugewanderte Bürger und Handwerker brachten Teig und Formen zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert nach Aachen. Den Teig pressten sie in kunstvolle Modeln (Hohlformen). So kamen die Printen zu ihrem Namen: Denn pressen hieß ´prenten´ oder ´printen´.

Um 1860 bürgerte sich die rechteckige Form der Printen ein. Typisch: Die klassischen Aachener Kräuterprinten bekommen einen ´Lack´ aus mit Wasser angerührter Kartoffelstärke, damit sie verführerisch glänzen. Als Exportschlager machen sie die Domstadt international bekannt.

 

Mumme-Lebkuchen aus Braunschweig

Früher galt auch Braunschweig als bedeutendes Zentrum der Lebküchnerei. Das geriet fast in Vergessenheit, bis sich die Braunschweiger im Jahr 2009 darauf besonnen und ihre jahrhundertealte Tradition wiederbelebten. Neben Lebkuchen nach alten Rezepten – Braunschweiger Eiberle, Lebkuchenfiguren und echte Braunschweiger Honigkuchen – kreierten die Stadtbäcker auch Neues für den bunten Teller: Seit 2010 gibt es Mumme-Lebkuchen, das sind Lebkuchen mit Gerstenmalz. Lebkuchensterne und Braunschweiger Magenbrot ergänzen das süße Angebot.




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