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Essen wie in der Steinzeit?

Die Steinzeitdiät, auch Paleo genannt, tauchte erstmals in den 1970er Jahren in den Medien auf. Heute erfreut sie sich steigender Beliebtheit. Diese frühzeitliche Essweise erhebt den Anspruch, gesünder zu sein als die heute übliche Ernährung.


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Ursula Heid

Diplom-Ingenieurin (Haushalts- und Ernährungs­technik)
28. Dezember 2021
Bild: (c) nailiaschwarz / clipdealer.com

Das ist erlaubt

Bei der Steinzeitdiät sind nur Nahrungsmittel erlaubt, die vor etwa 10.000 Jahren – d. h. vor Beginn von Ackerbau und Landwirtschaft – für den Menschen verfügbar waren. Daher besteht die Paleo-Ernährung überwiegend aus Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten, Eiern, Gemüse, Obst (in Maßen), Nüssen, Samen, Kräutern, Esskastanien, Honig sowie hochwertigen Fetten. Als Getränke sind nur Wasser und Tees aus Kräuteraufgüssen gestattet.

Verpönt sind Getreide, auch Brot und Bier, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Milch- und Milchprodukte tauchen gar nicht auf dem Speiseplan auf. Über den gewünschten Fettgehalt der Ernährungsform sind sich die Verfechter nicht einig: Er schwankt zwischen 21 und 30 Prozent.

 

Die Theorie

Basierend auf der Evolutionstheorie sind die Verfechter der Steinzeitdiät der Ansicht, dass sich der homo sapiens als Spezies auch aufgrund seiner Ernährung durchgesetzt hat. Darüber hinaus, so wird weiter argumentiert, habe sich das Erbgut des Menschen seit der Steinzeit nicht verändert; das spreche für die Ernährung der Altsteinzeit als "einzig artgerechter". Auch wird angeführt, dass mit dem Beginn des Ackerbaus die Zahl der Infektionskrankheiten zugenommen habe.

 

Studien und Kritik

Bisher gibt es erst wenige Studien über die Wirkung der Steinzeitdiät. Probanden zeigen tatsächlich verbesserte Blutzuckerwerte, Gewichtsabnahme und ein vermindertes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Durch den niedrigen Fettanteil in der Nahrung kann es jedoch zu einem Mangel an essentiellen Fettsäuren kommen. Der hohe Eiweißanteil der Paleo-Diät führt zu einer erhöhten Bildung von Ketonkörpern, welche die Nieren stark belasten.

Widerlegt wurde die Behauptung, dass eine genetische Anpassung an veränderte Ernährungsgewohnheiten nicht stattgefunden hat: Fast 90 Prozent aller Erwachsenen in Nordeuropa sind heute in der Lage, das Enzym Laktase zu produzieren und somit Milchzucker zu verdauen.




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