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Kornelkirsche: Wildobst im Spätsommer

Holz schwimmt in der Regel oben, nicht aber das Holz der Kornelkirsche: Es ist so hart, dass es im Wasser versinkt. Damit gehört es zu den härtesten europäischen Hölzern. Die Kirsche wartet mit weiteren Besonderheiten auf.


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Anneke Schülein

Master of Science (Haushalts­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) serezniy / clipdealer.com

Frühe Blüte, späte Ernte

Die Kornelkirsche (Cornus mas) ist neben dem Roten Hartriegel eine von zwei (mittlerweile) heimischen Cornus-Arten. Sie wächst als Baum und kann bis zu acht Meter groß werden. Die Blätter sind eiförmig, wobei sich die Blattadern zur Blattspitze hin biegen.

Die Kornelkirsche ist eine Frühblüherin. Bereits im Februar, wenn die meisten Pflanzen noch im Winterschlaf liegen, zeigen sich am Kornelkirschbaum erste leuchtend gelbe kleine Blüten, die in einer kugeligen Dolde angeordnet sind. Die Früchte hingegen lassen sich Zeit mit dem Reifen: Erst im September können die dunkel- bis hellrot gefärbten, länglichen Kirschen geerntet werden. Sie haben einen Umfang von anderthalb bis zwei Zentimetern.

 

Rundum verwendbar

Die Früchte sehen Kirschen sehr ähnlich und haben ebenfalls einen Kern, gehören aber einer anderen Pflanzenfamilie an. Sie werden am besten im überreifen Zustand geerntet. Es gibt zahlreiche Sorten der Kornelkirsche, die auf spezielle Eigenschaften gezüchtet werden, so zum Beispiel besonders große oder süße Früchte.

Früher wurden Kornelkirschen häufig in Klostergärten angepflanzt. Bereits Hildegard von Bingen erwähnte in ihrem medizinischen Werk die heilenden Kräfte von Rinde, Blättern und Beeren der "Dirlitze". So sollen die Kirschen die Darmgesundheit fördern. Menschen, die unter Zölliakie leiden, können laut Hildegard vom täglichen Verzehr der Kornellen profitieren. Die Kirsche ist zudem ein sehr guter Vitamin C-Lieferant.

 

Sammeln lohnt sich

In Deutschland spielen die Früchte lediglich bei der Herstellung eines edlen Obstbrandes eine nennenswerte Rolle. Die kleinen Kirschen schmecken aber auch sehr gut als Kompott oder Marmelade. Sie lassen sich gut trocknen und passen so perfekt in ein Müsli. In der gesamten ursprünglichen Herkunftsregion der Kornelkirsche, im östlichen Südeuropa, Aserbaidschan, Iran und Westasien wird aus den Kirschen ein erfrischendes Getränk hergestellt.




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