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Toast Hawaii – der Wirtschaftswunder-Genuss

Rock ´n´ Roll, Petticoat und Nierentische – sie zählen zu den Markenzeichen der 50er. Auch der beliebte Toast Hawaii ist ein Kind der Wirtschaftswunderjahre.


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) foodandmore / clipdealer.com

Pionier der Fernsehköche

Das Fernsehen war gerade acht Wochen alt, da gab es auch schon den ersten Fernsehkoch: Clemens Wilmenrod alias Carl Clemens Hahn hatte als Schauspieler nur mäßigen Erfolg, aber seine überbackenen Brote machten den Erfinder des klassischen Showkochens zur Legende. Er war es, der uns den Toast Hawaii beschert hat – einen kulinarischen Geniestreich, schnell herzustellen, knusprig, saftig und einfach lecker.

Nach den entbehrungsreichen Nachkriegsjahren waren die Menschen offen für Neues. Clemens Wilmenrod bediente die Sehnsucht der Deutschen nach Innovationen auf dem Teller, indem er im Fernsehstudio die unglaublichsten Kreationen zauberte. Er verstand es, seinen Gerichten einen Hauch von Exotik und Weltläufigkeit zu verleihen.

 

Sonne, Strände, Palmen ...

... schienen den Menschen damals unerreichbar. Doch mit seinem Toast Hawaii rückte Wilmenrod das ferne Paradies in Reichweite. Kein Wunder also, dass sich das exotische Expressgericht rasch einen Stammplatz in den deutschen Küchen eroberte. Die aktuelle Retro-Welle trug zum Revival der delikaten heißen Mahlzeit bei, so dass Toast Hawaii auch heute Kultstatus genießt.

Die Zubereitung gelingt im Handumdrehen: Toast im Backofen auf einer Seite rösten, dann auf der hellen Seite mit Butter bestreichen. Mit je einer Scheibe gekochten Schinken und einem Ananasring aus der Dose belegen. Jeweils eine Scheibe Schmelzkäse darüber geben und unter dem heißen Grill schmelzen lassen. Mit Paprika edelsüß leicht bestäuben und mit Cocktailkirsche garnieren.

 

Zeitgemäß aufgepeppt

Der Nährwert des Klassikers ist eher bescheiden. Doch mit Vollkorntoast, frischen Früchten und Kräutern lässt er sich unkompliziert aufwerten. Gut dazu harmonieren beispielsweise ein paar Petersilien- oder Basilikumblättchen, die fein zerkleinert direkt auf das gebutterte Brot kommen. Oder statt Butter Pesto verwenden, das macht den Toast besonders schmackhaft. Auch fein: statt Paprikapulver mit Chili aus der Mühle würzen. Und last but not least lässt sich der Toast für den extra Vitamin-Kick nach dem Überbacken üppig mit Kresse oder Rucola bestreuen.




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