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Moltebeere – schmelzende Vitaminquelle

Die Moltebeere (Rubus chamaemorus) hat bei Skandinavien-Urlaubern einen gewissen Bekanntheitsgrad. Dem hiesigen Brombeerliebhaber ist die kleine Schwester derselben aber weniger bekannt.


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Anneke Schülein

Master of Science (Haushalts­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) blinow61 / clipdealer.com

Nordische Brombeere

Moltebeeren sind hierzulande nur noch sehr selten zu finden: Die einzigen Vorkommen gibt es in Norddeutschland. Sie wachsen auf ursprünglichen Mooren bei Cuxhaven und Oldenburg. Ihre eigentliche Heimat ist die sogenannte "boreale Ökozone" der Erde. Diese Zone zieht sich wie ein Gürtel durch die nördlichen Länder aller Kontinente – von Norwegen über Finnland, Sibirien bis nach Alaska und Neufundland. Die Zone ist gekennzeichnet durch ihren dichten (Nadel-)Waldbestand und das kühle Klima. Hier fühlt sich die Moltebeere wohl.

 

Bodennahe Pflanze

Die krautige Pflanze wird fünf bis 25 Zentimeter hoch, und ihre Blüten zeigen sich im kurzen borealen Sommer nur wenige Tage lang. Daraus bilden sich dann die gelb-orangefarbenen Moltebeeren. Ihr Name bedeutet im skandinavischen Sprachraum "schmelzen" und beschreibt das Geschmackserlebnis der reifen Frucht: Sie schmilzt förmlich auf der Zunge.

 

Konzentriertes Vitamin C

Dank ihres hohen Vitamin C-Gehaltes ist die Beere in ihren Heimatländern ein beliebter Vitaminspender und wurde deswegen früher auch von Seeleuten als Mittel gegen Skorbut genutzt. Durch ihren hohen Gehalt an konservierender Benzoesäure lässt sich die Moltebeere lange lagern. Eine Moltebeer-Marmelade braucht darum auch weniger Zucker als herkömmliche Marmeladen.

Da die Moltebeere in Deutschland streng geschützt ist, ist es kaum möglich, größere Mengen zu sammeln. Bei einem Urlaub im Juni oder Juli in einem ihrer Heimatländer lässt sich aus den Beeren eine leckere Marmelade zubereiten. Ein fruchtiger Sauerrahm-Moltebeeren-Dip zu Knäckebrot mit gebeiztem Lachs ist ebenfalls eine wunderbare Delikatesse.




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