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Essen & Trinken in der Bibel (Teil 1)

Welche Lebensmittel kamen zu biblischen Zeiten auf den Tisch und was erfahren wir in der Heiligen Schrift über kulinarische Sitten und Gebräuche?


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Irmingard Dexheimer

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) ro18ger / pixelio.de

Honig – wild & aromatisch

Vom Land, in dem "Milch und Honig fließen", ist in der Bibel an die zwanzigmal die Rede. Zeugnisse früherer Bienenzucht finden sich auf altägyptischen Wandgemälden und Hieroglyphendarstellungen. Doch gehen die meisten Bibellexika davon aus, dass es sich im biblischen Schlaraffenland Kanaan nicht um Imkerhonig gehandelt hat, sondern um wilden Honig, wie er aus Felsspalten und Baumrinden hervorquillt.

 

Oliven – biblisches Allroundtalent

Olivenöl stillte zu biblischen Zeiten nicht nur Ernährungsbedürfnisse, sondern fand auch Einsatz als Medizin, Brennstoff, Lichtquelle und Zahlungsmittel. Der Stellenwert des immergrünen Olivenbaums war folglich auch in der Bibel hoch: Im Alten Testament findet er seine erste Erwähnung, wenn die Taube mit einem frischen Olivenzweig im Schnabel zu Noah zurückkommt und ihm so das Ende der Sintflut verheißt. Im Neuen Testament zieht sich Jesus nach dem letzten Abendmahl mit seinen Lieblingsjüngern zum Beten auf den Ölberg zurück. Den geschichtsträchtigen Garten Gethsemane mit seinen knorrigen, uralten Olivenbäumen können Pilger noch heute aufsuchen.

 

Wein – viel zitiert

Rebensaft war das Getränk der Alten Welt. Es war Lebensmittel und in kargen Zeiten Überlebensmittel. Als erster Winzer der Bibel gilt Noah, doch ist der Weinbau in Mesopotamien bereits vor der Sintflut bekannt gewesen. Rund 1200 Anspielungen auf den Wein, die Reben und die Winzer finden sich in der Heiligen Schrift.

 

Zimt und andere Gewürze

Minze, Dill, Kreuzkümmel und Raute (ein längst vergessenes Heilkraut, das vornehmlich an Weinbergen wächst) spielten zur Zeit der Evangelien eine bedeutende Rolle bei der Entrichtung der Tempelsteuer und natürlich auch kulinarisch. Auch gab es keinen jüdischen Tempel ohne Weihrauch, Myrrhe, Kassia, Lavendel, Balsam und Zimt. Knoblauch erfreute sich großer Beliebtheit. Koriander – vermutlich aus Indien – diente vor allem zum Würzen von Suppen, Süßspeisen, Saucengerichten und Rauschgetränken. Salz war nicht nur Gewürz, sondern vor allem ein Konservierungsmittel.




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