Zimtschnecken heißen auf Schwedisch Kanelbulle und dürfen auf keiner schwedischen Kaffeetafel fehlen. Besonders bei Kindern ist das Hefegebäck beliebt. Einem alten Brauch nach muss jeder Gast zuerst eine Zimtschnecke essen, bevor ein anderes Gebäck verzehrt wird.
Auch in schwedischer Literatur sind Zimtschnecken präsent. Astrid Lindgren integrierte die Zimtschnecke in ihre Kinderbücher. Viele verbinden Zimtschnecken mit Kindheitserinnerungen; vielleicht sind sie auch deshalb so beliebt.
Die Zimtschnecken wurden ab den 1950er Jahren bekannt. Zuerst gab es verschiedene Formen: Schnecken, Hörnchen und Kringel. Die Schnecke als eingängigste Zubereitungsform setzte sich ab 1960, als die Berufstätigkeit von Frauen zunahm und die Zeit knapper wurde, immer mehr durch.
Der Hefeteig wird ausgerollt, mit Butter bestrichen und mit Zimt und Zucker bestreut. Anschließend wird er aufgerollt und in Scheiben geschnitten. So war das Gebäck verhältnismäßig schnell herzustellen.
Seit 1999 wird am 4. Oktober der "Tag der Zimtschnecke" gefeiert. Sein schwedischer Name lautet Kanelbullens Dag. Ins Leben gerufen hat diesen Tag der Hembakningsradet, eine Vereinigung, die das Backen im Haushalt fördert. Klar, dass an diesem Tag noch mehr köstliche Hefeschnecken verzehrt werden!
Wer dieses Gebäck nachbacken möchte, kann dies nach folgendem Rezept ausprobieren:
Für den Hefeteig benötigt man:
Aus den Zutaten einen Hefeteig kneten und an einem warmen Ort auf die doppelte Größe aufgehen lassen. Anschließend wird der Teig zu einem Rechteck ausgerollt und mit 100 Gramm weicher Butter bestrichen. Mit einer Mischung aus 45 Gramm Zucker und zwei Esslöffeln Zimt bestreichen. Das Ganze wird aufgerollt und dann in 1,5 cm breite Stücke geschnitten. Diese nochmals gehen lassen und dann bei 220 Grad für etwa 10 Minuten im Backofen backen. Vor dem Backen noch mit Ei bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.
In Schweden hat übrigens jede Bäckerin oder jeder Bäcker ein eigenes kleines Geheimnis bei der Zubereitung dieser Spezialität.
