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Brezeln – Inbegriff schwäbischer Backtradition

Im Süden Deutschlands gehört sie zum Alltag – die Brezel. Aber auch im Norden ist sie immer häufiger anzutreffen. Doch woher kommt die Brezel, und ist die Laugenbrezel die einzige Variante?


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Hanna Ritter

Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
26. Januar 2015
Bild: (c) Edler / clipdealer.com

Ursprung

Um die Entstehung der Brezel ranken sich etliche Geschichten. Viele haben einen religiösen Hintergrund. Die Brezel taucht auch schon im ältesten Bäckerwappen im Jahr 1111 auf. Der Name Brezel geht auf zwei verschiedene Begriffe zurück: auf das althochdeutsche "Brezitella" und auf das lateinische "Brachiatellium", was übersetzt "Ärmchen" heißt. Die Brezel soll die zum Beten verschränkten Arme symbolisieren.

 

Eine schwierige Aufgabe

Die wohl prominenteste Sage zur Brezel-Entstehung handelt vom Uracher Hofbäcker Frieder und dem Grafen Eberhard im Barte:

Frieder war beim Grafen in Ungnade gefallen und sollte zum Tode verurteilt werden. Der Graf war bereit, Gnade vor Recht ergehen zu lassen und stellte Frieder eine schwierige Aufgabe: er dürfe sein Leben behalten, sofern es ihm gelänge, ein Gebäck zu erstellen, durch das dreimal die Sonne scheinen kann. Da der Bäcker wusste, dass der Graf eher herzhaftes Gebäck bevorzugte, entschied er sich für einen leicht gesalzenen Hefeteig. So blieb nur noch die Frage der Form. Als Frieder seine Frau mit verschränkten Armen am Backofen stehen sah, kam ihm die Idee der typischen Formgebung.

Glücklich, ein Gebäck gefunden zu haben, legte er die Brezeln auf ein Backblech. Die aufgeschreckte Katze stieß die Brezeln vom Blech, die daraufhin im Laugeneimer landeten.

Da die Zeit sehr knapp wurde, musste Frieder die Brezeln mit Laugenüberzug backen. Voll Erwartung holte er die Brezeln aus dem Ofen und war vom braunen Aussehen angenehm überrascht. Auch dem Grafen schmeckte das Gebäck, und er schenkte Frieder sein Leben.

 

Beliebt im ganzen Jahr

In der Fastenzeit vor Ostern findet man häufig die "weißen" Brezeln, die ohne Laugenüberzug gebacken werden. Eine süße Variante ist die Neujahrsbrezel: In einigen Regionen ist es Brauch, am ersten Tag des Jahres eine süße Brezel als Glücksbringer zu verschenken und auch selbst zu essen.

Doch die Brezel hat längst ihren Siegeszug durch das gesamte Kalenderjahr beschritten: In ganz Deutschland findet sich das Gebäck vor allem in seiner klassischen, also herzhaften, Form.




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