Phosphor – auch Phosphat genannt – ist ganz natürlich in zahlreichen Lebensmitteln enthalten. Ferner wird er manchen Getränken wie Cola bei der Herstellung zugesetzt: als "E 338" wirkt er als Säuerungsmittel und ist u. a. für den charakteristischen Geschmack dieser Getränke verantwortlich.
Phosphor nimmt im gesamten Stoffwechsel eine zentrale Rolle ein. Er wird für verschiedene Stoffumwandlungen, Speicherungsprozesse und beim Energiestoffwechsel benötigt. Im Blut dient er als "Puffer" zur Aufrechterhaltung des pH-Wertes. Gemeinsam mit Calcium ist er Hauptbestandteil der Knochen. Phosphor ist zudem in der Erbsubstanz enthalten.
So viel Milligramm (mg) sollten Sie pro Tag zu sich nehmen:
Säuglinge | |
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0-4 Monate | 120 |
4-12 Monate | 300 |
Kinder | |
1-4 Jahre | 500 |
4-7 Jahre | 600 |
7-10 Jahre | 800 |
10-15 Jahre | 1.250 |
Jugendliche und Erwachsene | |
15-19 Jahre | 1.250 |
über 19 Jahre | 700 |
Besonderer Bedarf | |
Schwangere | * 800 |
Stillende | * 900 |
D-A-CH-Referenzwerte 2015
* Schwangere und Stillende bis 19 Jahre: 1.250 mg
Bei einem Mangel an Phosphor können Wachstumsstörungen, Deformationen des Skelettes sowie Knochenerweichung die Folge sein. Prinzipiell ähneln die Symptome stark einem Vitamin-D- oder Calcium-Mangel. Da heute Phosphor jedoch auch Lebensmitteln zugesetzt wird, ist ein ernährungsbedingter Mangel selten.
Phosphor ist in fast allen Lebensmitteln vorhanden. Insbesondere proteinreiche Lebensmittel wie Käse, Hülsenfrüchte, Fisch, Fleisch und Milch sind reich an Phosphor. 100 Gramm der folgenden Lebensmittel enthalten so viel Milligramm (mg) Phosphor:
Lebensmittel | |
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Parmesan | 871 |
Gouda | 650 |
Sojabohnen | 550 |
Linsen | 411 |
Eier (Huhn) | 210 |
Scholle | 198 |
Rindfleisch | 160 |
Milch | 92 |
Cola kalorienarm | 9 |
Cola | 6 |
Mehr: siehe
Vorweg: Cola enthält weit weniger Phosphor als die anderen hier genannten Lebensmittel, in denen dieser Mineralstoff natürlich vorkommt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) räumt mit dem Vorurteil klar auf: "Lebensmitteln zugesetzte [...] Phosphate sind in dem vom Gesetzgeber zugelassenen Rahmen unbedenklich." Bei gesunden Menschen seien keine Schädigungen durch eine überhöhte Phosphorzufuhr mit Lebensmitteln bekannt. "Entgegen früherer Vermutungen verschlechtert sich die Calcium-Bilanz hierdurch nicht und die Knochenabbauprozesse sind nicht erhöht." (D-A-CH-Referenzwerte 2015, herausgegeben von der DGE u. a.)
Und auch ein zweites Gerücht gilt als widerlegt: Lange Zeit hatte man den Verdacht, dass Phosphor bei Kindern das hyperkinetische Syndrom, auch "Zappelphilipp-Syndrom" genannt, hervorrufen würde – also Kinder mit erhöhter Unruhe und ständigem Bewegungsdrang. Diese populäre Theorie wurde von einer Mainzer Apothekerin Ende der 70er Jahre aufgestellt und hält sich bis heute hartnäckig. Allerdings wurde sie nie durch eine wissenschaftliche Studie bestätigt.