Fastnachtsgebäck – Speise der Narren

Je nach Landstrich heißen sie Berliner, Berliner Pfannkuchen, Fastnachtsküchle, Krapfen oder Kreppel. Aber warum gehören sie in die närrische Zeit?


Hanna Ritter, Diplom-Ökotrophologin (Ernährungs­wissenschaftlerin)
www.bewusst-essen.net, 28. Juli 2014


Fastnacht, Fasching, Karneval

So unterschiedlich die Namen sind, sie bezeichnen alle denselben Anlass: die Zeit vor Aschermittwoch, dem Beginn der Fastenzeit. Die Fastenzeit dauert 40 Tage und endet zu Ostern. Karneval wurde aus dem italienischen "carnevale" abgeleitet – übersetzt heißt das Fleischwegnahme. Fastnacht ist die älteste Bezeichnung und steht im Zusammenhang mit dem Fasten.

 

Brauchtum

Die Zeit vor der Fastenzeit wurde genutzt, um noch einmal richtig reichhaltig zu essen. Traditionell wird in Fett oder Schmalz gebackenes Gebäck gereicht. Den Griff zum reichhaltigen Hefeballen haben sich die Narren bis heute bewahrt. Aufgrund eines Aberglaubens wurde früher immer etwas Schmalzgebäck für den Fuchs bereitgelegt, um ihn für den Rest des Jahres vom Hühnerstall fernzuhalten.

 

Gebäck

Das Gebäck gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Es wird aus Hefeteig oder Quarkteig hergestellt. Allen gemeinsam ist, dass diese nicht im Backofen gebacken werden, sondern schwimmend in heißem Fett, zum Beispiel in der Friteuse. Verziert wird das Gebäck mit Puderzucker, Zimtzucker oder Zuckerglasur.

Es gibt das Gebäck ohne Füllung, dann wird es in Süddeutschland Fastnachtsküchle genannt. Berliner oder Krapfen werden nach dem Fritieren mit Marmelade gefüllt. Je nach Region variiert die Marmeladensorte. Obwohl es Berliner mit Marmeladenfüllung mittlerweile das ganze Jahr über zu kaufen gibt, variieren die Bäcker besonders zur Fastnachtszeit bei den Füllungen: Vanillecreme, Eierlikörcreme und Schokolade.

 

"Verwandte" aus anderen Ländern

Viele weitere Länder kennen irgendeine Form dieses Schmalzgebäckes.