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Sprossen: Nährstoff-Cocktails in der Übergangszeit

Zu Beginn des Wachstums entsteht im Keim von Pflanzen ein wertvoller Nährstoff-Cocktail. Selbst gezogene Sprossen sind gerade in der kalten Jahreszeit eine günstige und gesunde Möglichkeit, den Vitamin- und Mineralstoffbedarf zu decken.


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Anneke Schülein

Master of Science (Haushalts­wissenschaftlerin)
28. Dezember 2021
Bild: (c) elenathewise / clipdealer.com

Warum Sprossen?

Samen, die im Rohzustand nur schwer verdaulich und kaubar sind, werden essbar und bekömmlich. Während des Keimvorgangs quellen die Samen um das Drei- bis Vierfache ihrer Ursprungsgröße auf. Dadurch werden sie schön knackig. Durch den Keimvorgang finden im Samen Ab-, Um- und Aufbauprozesse statt. Der Vitamin- und Mineralstoffgehalt wird erhöht, die Proteinqualität verbessert. Die Energiedichte nimmt durch die Zunahme von Wasser ab.

 

Selbst züchten

Für die Aufzucht von Sprossen brauchen Sie lediglich:

  • ein Einmachglas,
  • ein Sieb oder Gazetuch mit Gummiband und
  • verschiedene Samen.

Geeignet sind:

  • alle Getreidearten,
  • Ölsaaten,
  • Hülsenfrüchte und
  • kleinere Samen wie Rote Bete, Alfalfa oder Rettich.

Beschädigte Samen werden aussortiert. Dann werden die Samen gewaschen und in Wasser eingeweicht. Getreidesamen müssen bis zu 12 Stunden eingeweicht werden, Sonnenblumenkerne und Sesam nur sechs Stunden. Buchweizen und Leinsamen können sofort keimen.

Nach dem Quellen werden die Samen gut durchgespült und das überschüssige Wasser gründlich über Sieb oder Gaze abgetropft. Das feuchte Keimmilieu begünstigt leider auch das Wachstum von unerwünschten Bakterien und Schimmel. Um das zu verhindern, ist es so wichtig, die Sprossen zwei bis dreimal täglich mit klarem Wasser abzuspülen. Nach dem Spülen immer gut abtropfen lassen.

Die meisten Sprossen mögen Schatten und eine Temperatur von 18 bis 22 Grad. Nach zwei bis sieben Tagen sind die Keimlinge fertig. Fertige Sprossen halten sich ein paar Tage in einem verschlossenen Glas im Kühlschrank. Sie sollten ebenfalls regelmäßig gespült werden.

 

Nicht nur im Salat

Keimlinge eignen sich auch als Rohkost. Das gilt nicht für einige Hülsenfrüchte wie Erbsen, Kichererbsen oder Sojabohnen: Denn diese enthalten schwer abbaubare Pflanzengifte, die für den menschlichen Organismus schädlich sind. Sie sollten vor dem Verzehr kurz in kochendem Wasser blanchiert werden. Unter den Hülsenfrüchten sind Mungobohnen und Linsen die Ausnahme. Diese können roh verzehrt werden.

Mit Keimlingen lassen sich tolle Gerichte zaubern. Auf einem Blattsalat passen sie immer. Genauso gut können frische Keimlinge eine Rohkost aus Roter Bete, Sellerie oder Möhre aufpeppen. Sie schmecken mit Butter, Quark und Kräutern als Aufstrich oder im (herzhaften) Müsli. Suppen aus frischen Hülsenfruchtkeimen sind schnell zubereitet und schmecken erfrischend anders.




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