Dass die Schafgarbe heilende Wirkungen hat, ist schon lange bekannt und zeigt sich an den Namen, die sie im Volksmund erhalten hat: Blutstillkraut, Soldatenkraut, "Kamille des armen Mannes" und auch Frauenkraut oder -dank.
Es sind die Inhaltsstoffe, welche die Schafgarbe so wertvoll machen. Die enthaltenen Bitterstoffe sind gut für die Verdauung und wirken krampflösend. Die ätherischen Öle und Flavonoide wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Die Gerbstoffe sind für die adstringierende Wirkung verantwortlich, d. h. sie unterstützen die Blutstillung.
Bei der Schafgarbe kann die ganze Pflanze verwendet werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Heilkräutern entfaltet sie zur Mittagszeit die größte Wirkstoffkonzentration und wird idealerweise auch dann geerntet.
Die Beinamen der Schafgarbe verraten schon, wo ihre Einsatzgebiete liegen: Wegen ihrer krampflösenden Eigenschaften ist sie oft Bestandteil von "Frauentees", die sehr gut gegen Menstruationsbeschwerden helfen. Im Mittelalter machte man sich die adstringierende Wirkung zunutze, wenn es darum ging, verwundete Soldaten zu versorgen. Auf den Magen-Darm-Trakt wirkt Schafgarbe ähnlich wie Kamille: Sie regelt die Verdauung, regt die Leber- und Gallentätigkeit an und ist auch für Patienten mit einer empfindlichen Magenschleimhaut gut geeignet.
Schafgarbe kann in verschiedenen Formen verabreicht werden. Sie entfaltet ihre Wirkung in Tees und Sitzbädern. Aus den Blüten kann ein Öl hergestellt werden, das auch zur Hautpflege verwendet wird.
Schafgarbe kann auch in der Küche verwendet werden. Beim Frühstück gibt sie dem Rührei eine besondere Note. Die Blätter der Schafgarbe werden zuerst eine Viertelstunde im Wasser gekocht. Dann werden die klein geschnittenen Blätter bei niedriger Hitze in Öl angebraten. Zum Schluss wird das Rührei wie gewohnt zubereitet.
Auch als Durstlöscher kann Schafgarbe – in diesem Fall ihre Blüten – verwendet werden. Eine Handvoll Blüten lässt man zusammen mit einer in Scheiben geschnittenen Zitrone über Nacht in einem Liter Zuckerwasser (125 Gramm auf ein Liter) ziehen. Gekühlt servieren – fertig!