Es gibt über 300 verschiedene Aloe-Arten. Am bekanntesten von ihnen ist die Aloe Vera. Die sogenannte "Wüstenlilie" wächst wild in Regionen mit warmen, trockenen Sommern und milden Wintern, wie beispielsweise auf den Kanarischen Inseln und in Teilen Afrikas, Mittel- und Südamerikas. Ihre dickfleischigen Blätter beinhalten ein gelartiges Wasserspeichergewebe. Es ermöglicht ihr, mehrere Monate ohne Regen zu überleben.
Das Gel im Innern der Blätter besteht zu 96 Prozent aus Wasser und enthält über 200 verschiedene Verbindungen. Dazu gehören unter anderem Vitamine, Mineralstoffe, Fettsäuren, essentielle Aminosäuren, Kohlenhydrate und sekundäre Pflanzenstoffe. Für die einzigartigen Heilwirkungen der Aloe Vera scheint das Zusammenspiel der unterschiedlichen Substanzen verantwortlich zu sein.
In der Erfahrungsheilkunde ist das Gel bekannt für seine wohltuenden Eigenschaften: Dort, wo es aufgetragen wird, kühlt es die Haut, spendet Feuchtigkeit, lindert den Schmerz und fördert die Wundheilung. Somit kann es als "Grüne-Apotheke" bei leichten Verbrennungen und Hautirritationen, Sonnenbrand, Insektenstichen, Schürfwunden und kleinen Schnittverletzungen angewandt werden.
Weiterhin findet der Aloe-Vera-Saft aufgrund seiner vielen Inhaltsstoffe als Nahrungsergänzungsmittel Verwendung. In kleiner Menge regelmäßig genossen, soll es die Abwehrtätigkeit im Darm stärken.
Seit einigen Jahren findet sich Aloe Vera zunehmend in Kosmetik- und Alltagsprodukten. Doch die in den Produkten enthaltende Aloe Vera ist nicht immer wirksam. Der Grund: Ihre Menge im Produkt ist häufig sehr gering, oder die Wirkung der Inhaltsstoffe ist durch die aufwändige Produktverarbeitung beeinträchtigt worden.
Die stärkste Heilkraft hat demnach das frische Gel direkt aus dem geernteten Aloe Vera-Blatt. Alternativ empfiehlt sich zur äußerlichen Heilanwendung der Kauf von reinem Aloe-Vera-Gel.